...puh nun sitze ich hier mit dem mac am Frühstückstisch, um 11 Uhr, an einem Sonntag, gemütlich und glücklich, mit der aktuellen Playlist von Jürgen Affenzeller im Ohr, nach zwei Wochen des Auf und Ab's ! Die besten meiner Besten wissen warum die letzten zwei Wochen sehr anstrengend für mich waren... Auch die nächste Zeit wird nicht unbedingt leichter.
Doch drücken wir die Rewind-Taste ! Zwei Wochen vor diesen zwei Wochen war ich mit einer meiner Besten, der lieben Julia in Wien, unser Weg führte uns wiedermal ins Motel One. Wir beschlossen ein Wochenende in Wien zu verbringen, geplant hatten wir grob schon im Oktober 2017 also wussten wir, dass wir uns "I am from Austria" ansehen würden und dass wir am Samstag nach Parndorf fahren würden, Sonntags dann gemütlich wieder zurück nach Linz fahren würden. Die Feinplanung unternahmen wir dann einige Tage davor. Julia sollte unsere kulinarisch und Uber beauftragte werden. Auf das Fahren mit dem Uber war ich besonders gespannt, wie das wohl mit dem Rollstuhl funktionieren würden.
Am Freitag nach dem Büro sollte es schnell nachhause gehen, kurz noch etwas essen und dann ab zu Julia um dann mit unserem persönlichen, ganz speziellen Taxi - <3 am Bahnhof gebracht zu werden. Das Fahren mit der ÖBB klappte wie immer sehr gut ! Wir nahmen in der ersten Klasse platz und wurden nach einer rasanten Fahrt mit dem Railjet in Wien abgeholt, die Mitarbeiter vom Mobilitätsservice der ÖBB standen schon bereit. Der kurze Fußweg ins Motel One sollte uns keine Probleme bereiten.
Angekommen checkten wir ein, wieder fiel mir der viel zu hohe Counter an der Rezeption auf. Leider ein Mangel, dadurch dass ich aufstehen kann, wird das ein bisschen angenehmer ! Nach kurzem ratschen und auspacken am barrierefreien Zimmer, dass wirklich barrierefrei ist, nur die Türschwelle ist etwas zu hoch, vielleicht könnte man das verbessern, machten wir uns für den Theaterbesuch fertig.
Diesbezüglich kam es zu einer kleinen Action vor dem Besuch im Raimundtheater. Einen Tag vor unserer Fahrt bemerkte ich, dass ich einen Platz für Gehbehinderte in der Mitte einer Reihe hatte. Irgendwie nicht wirklich gut zugänglich für mich, kann ich doch gehen aber nicht unbedingt toll wenn ich in die Mitte einer Reihe kraxelln muss, also rief ich an und stellte klar, dass ich sicher einen Rollstuhlplatz gebucht hatte, da ich schon 24 Jahre einen Rollstuhl nutze hätte ich das sicher nicht vergessen zu sagen. Nach gefühlten 1.000.000 Telefonaten konnten wir eine Lösung finden die für beide passte. Also Achtung, im Raimundtheater wird zwischen Gehbehinderung und Rollstuhlfahrer unterschieden, hatte ich zuvor noch nie in einem Theater bemerkt. Man lernt nie aus.
So die neuen Plätze waren toll und das Service rund um Rollstuhl zum Platz bringen und wieder abholen war auch sehr gut, insofern hatte sich der Ärger um den Faux Pax sehr schnell wieder gelegt und wir genossen den Abend und das Musical, dass wir sofort weiterempfehlen würden.
Bevor wir ins Musical gingen waren wir noch essen im: Urban's Lounge auch sehr zu empfehlen, barrierefrei zu erreichen, Klo hab ich nicht getestet. Einziger Punkt, man kann den Barbereich nicht erreichen und es sind nur einige wenige Tische gut zu erreichen. Das Essen ist sehr gut, ich wählte ein Lachsfilet, Julia einen Burger, beide satt und zufrieden starteten wir unsere erste Fahrt mit Uber. Julia hatte schon einen Account und Erfahrung, also organisierte sie uns die Fahrten wir sagten nicht vorab, dass ich einen Rollstuhl hatte, da man meinen Sopour gut klappten kann und er so gut wie in jedes Auto passt. Alle Fahrer waren sehr zuvorkommend, kein Einziger sagte irgendetwas Negatives über die Mitnahme des Rollstuhls, was mir bei den Taxis schon desöffteren passierte.
Fazit für mich Uber ist eine echte Alternative. Klar, mit Elektrorollstuhl schaut es wieder anders aus, über die Bedingungen für die FahrerInnen kann man natürlich auch streiten, aber probieren geht über studieren.
Nach dem Theaterabend gingen wir zurück ins Hotel und verbrachten noch einen schönen Abend mit viel Quatschen.
Nächsten Morgen genossen wird das reichhaltige, schon oft von mir beschriebene Hotelfrühstück um dann vor die Oper zu gehen und auf das Shuttle nach Parndorf zu warten. Gebucht hatten wir dieses bereits vorab via Internet, 15 Euro für hin und retour. Umgeben von einem Security der sehr freundlich war aber uns über seine Zahnarztproblem erzählte, einigen Arabern, nichts neues für mich, und vielen Asiaten warten wir also, der Rollstuhl wurde in den Bauch des Buses verladen und ich stieg ein, auch nur möglich da ich kurze strecken gehen kann, für RollstuhlfahrerInnen die nicht gehen können nicht zu empfehlen.
Nach gut 40 Minuten Fahrt kamen wir im sonnigen Burgenland an, und begannen unseren Shopping-Trip. Das Outlet kam mir noch riesiger vor als bei meinen vorherigen Besuchen mit meiner Familie. Der erste Weg führte uns zu Tommy Hilfiger, wo ich zwei Hosen zum Preis von einer kaufte und ziemlich überfordert war, da mir plötzlich alle Hosen passten, dieses "Problem" hatte ich ja vor meiner WW Karriere eher nicht. Wir gingen viele Geschäfte durch und ich ließ auch einiges an Geld dort, aber das war auch so geplant. Vom Lindt, Tommy Hilfiger, Fissler, Bruno Banani, wir hatten recht Spaß beim aussuchen von Boxer Shorts. über S. Oliver alles was das Herz begeehrte. Zwischenzeitlich machten wir einen Stopp im Illy Kaffee um dann um 16 Uhr, zwei Stunden als geplant, aufgrund von Regen und "Wir sind fertig" gingen wir zum Bus in der Hoffnung, dass unsere Fahrkarte ab 18 Uhr auch schon um 16 Uhr gelten könnte. Durch einen eindeutigen "Rollstuhlbonus" konnten wir in den Bus einsteigen. Zurück in Wien ging es auch zurück zum Hotel, Julia plante unsere weitere kulinarische Reise die uns ins KLYO führen sollte, außerdem wurde auch das Frühstück für nächsten Tag schon geplant, aber dazu später mehr!
Also wieder mit dem Uber ab ins Restaurant KLYO, mit wunderschöne Ausblick, steiler aber machbarer Rampe, cooler Atmosphäre und gutem Essen, ich wählte einen Salat mit allerhand Topings und einer leckeren Nachspeise. Was Julia aussuchte weiß ich nicht mehr, es sei mir verziehen.
Zurück im Hotel quatschten wir auch mitten in der Nacht :-)
Nächsten Tag packten wir schon wieder unsere doch etwas mehr als 7 Sachen und dann machten wir uns ohne Gepäck zum Figaro 1040 auf, einem tollen Frühstückslokal, leider entgegen der Auskunft mit Stufe vor der Tür. Doch mit vereinten Kräften und meiner tollen Julia ging auch das gut.
Nach einem leckeren Frühstück,, Porige und Schnittlauchbrot von Joseph Brot im Figar1040 ging es ein letztes Mal zurück ins Hotel und dann am Bahnhof.
In Oberösterreich brach ja indes das Schneechaos, von dem man in Wien gar nichts bemerkt hatte, aus. Somit wurde die Zugfahrt spannend, mit drei Oberleitungsschäden in St. Pölten, St. Valentin und vor der Grünen Mitte, (ziemlich gemein weil ich mein Gangfenster sehen konnte, aber es gibt ja keine Haltestelle dort) sollten wir dann mit Verspätung doch noch gut in Linz ankommen.
Schön war es, Danke für alles meine Liebe und bald wieder !!!
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