Die Toten von Salzburg: Sind wir nun bereit für Majore im Rollstuhl ?

(c) ORF TVTHEK
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Ein Major im Rollstuhl: Wo gibt es den sowas? Im österreichischen Fernsehen. Am Mittwoch den 2.3.16 kam es zur Ausstrahlung eines Pilotfilm - Krimi: "Die Toten von Salzburg."

Krimis find ich ja immer sehr gut! Krimis mit Kriminalisten im Rollstuhl noch mehr. 

Die Eingangsszene - ein junger Mann im Cabriolet sucht einen Parkplatz, einen Behindertenparkplatz, der besetzt ist. Ja, schon diese Situation kommt mir sehr bekannt vor. Jedenfalls stellt sich dann heraus, dass dieser junge Mann derjenige ist, der der Neue in einem Team von Kriminalisten sein soll. Jung, gutaussehend, rollt er nun in das Café in dem sein Vorgesetzter auf ihn wartet, hinein. "Der Kellner meint, zum Herrn Hofrat vielleicht warten Sie ja auf den?" und deutet dabei auf den Rollstuhlfahrer. "Seins ned lustig, meint der Hofrat (Erwin Steinhauer), das ist ein Topmann aus Graz, der eigentlich aus Salzburg ist, Major mit 35." Völlig klar also, dass das kein Rollstuhlfahrer sein kann. Wie sich dann herausstellt ist das schon der Fall. Major Peter Palfinger ist seit einem Unfall querschnittsgelähmt. Die ganze Spieldauer des Films (1:29:23) kommt es immer wieder zu Situationen die auch mir als Rollstuhlfahrerin, die berufstätig ist, sehr bekannt vorkommen. Der Krimi ist wirklich sehenswert und zeigt auf, dass unsere Gesellschaft wirklich sehr oft nich nicht bereit ist, RollstuhlfahrerInnen als ebenbürtiges Gegenüber im Beruf zu akzeptieren. Obwohl ich es schade finde, dass man keinen wirklichen Rollstuhlfahrer engagiert hat, vielleicht gibt es auch zuwenig Schauspieler im Rollstuhl, bin ich der Meinung, dass Florian Teichmeister den querschnittgelähmten Major sehr gut dargestellt hat. Oft ist es ja so, dass man von der Weite bemerkt, dass es sich um keinen tatsächlich beeinträchtigten Menschen handelt, hier war das nicht der Fall! Weiters finde ich auch Erwin Steinhauer und Michael Fritz als überforderten Chef und Kollegen sehr, sehr gut in ihren Rollen. Einige Tage ist der Film noch in der TV-THEK des ORFs zu sehen. 

 

Ich wünsche mir, dass aus diesem Pilotfilm eine Serie wird, weil ich ganz einfach der Meinung bin, dass dadurch Majore, Führungskräfte, LehrerInnen und alle Berufsbilder, die im Rollstuhl ausgeübt oder von Menschen mit Beeinträchtigungen ausgeführt werden, "normaler" werden. Solche Filme öffnen die Augen, vor allem weil es einmal nicht ein Film ist der darstellt wie tapfer derjenige arme Behinderte * (sic!) ist sondern welch ein normales Leben derjenige hat, wenn alles barrierefrei ist. 

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