Meine heurige Städtereise führte mich gemeinsam mit meinen KollegInnen der JG Oberösterreich in die EU Hauptstadt Brüssel.
Neben den sehr vielen positiven "politischen" Eindrücken konnte ich auch wieder einige mehr oder weniger erfreuliche Erlebnisse auf dem Konto "Silke und die nicht barrierefreie Welt" verbuchen.
Das Regierungsviertel ist schlichtweg ein großer Bürokomplex mit vielen losen Steinen am Boden, die das Leben von RollstuhlfahrerInnen sicher nicht einfacher machen und dich zu einer Künstlerin, was "wie finde ich den besten Weg durch den Großstadtdschungel" werden lassen, die Gehsteigkanten tragen dazu ihr übriges bei. Vom öffentlichen Verkehr ganz zu schweigen!
Ein wenig charmanter ist da die Altstadt bzw. der Stadtkern, wobei auch hier das Kopfsteinpflaster grüßen lässt.
Nach einer 14-stündigen Fahrt mit dem Bus wäre ich eigentlich froh gewesen in mein barrierefreies Zimmer oder zumindest annähernd, so wie es uns versprochen wurde, barrierefreies Zimmer zu kommen.
Komme ich in einem Hotel an, widme ich meinen ersten Blick immer dem Badezimmer, so auch diesmal - eine Badewanne. Ich als Spastikerin kann mit einer solchen genau nichts anfangen.
Nach langem hin und her dann doch eine Dusche mit der ich mit Hilfe oder durch die Hilfe sehr zufrieden war.
Einmal stecken bleiben mit dem Lift, in den kein Rollstuhl passte!
Und noch vieles mehr!
Doch die lustigen, spannenden und positiven Momente überwiegten wieder einmal. Das Frühstück beim Botschafter, der sowiso weiß, dass er abgehört wird. Die interessanten Gespräche mit Joe Weidenholzer, die leckeren Waffeln etc.
Da der BesucherInnen-Bereich des Ausschuss-Sitzungssaales im EU Parlament, welchen wir besuchten nicht barrierefrei war, saß ich kurzer Hand in der zweiten Reihe neben all den "anderen" :-) Abgeordenten.
Meine Freunde der JG bewiesen, dass Freundschaft nicht nur unser sozialdemokratischer Gruß ist sondern ein wirklicher Wert und dass ich mich sowohl auf unsere Männer als auch auf unsere Frauen zu 100 % verlassen kann, selbst dann wenn ich gefühlte 1000 Stufen überwinden musste oder zum hundertsten Mal in den Keller auf die Toilette gehen musste.
Danke liebe JG für diese tolle Reise!
Danke liebe EU für das Ignorieren deiner eigenen Vorschriften!
Ich sag nur, es kann nur besser werden!
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