Aufgrund eines beruflichen Lehrgangs musste ich nach St. Pölten. Ich entschied mich dafür, mit der Westbahn zu fahren und es war die richtige Entscheidung.
Ganz ein ungewohntes Gefühl die 051717 nicht anrufen zu müssen, mit dem Zug fahren zu könen, mit dem du willst! Im Hinterkopf hatte ich immer den Gedanken: "Hoffentlich geht das gut" Also angekommen am Bahnhof in Linz. Der Zug der Westbahn fährt ein in die Lautsprechern werde ich informiert, dass der Wagen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität im Sektor D befindet. Die Türen gehen auf und ich steige selbständig ein! Kann ohne Stress mein Ticket im Zug kaufen. Ich bin begeistert. Es würde natürlich mit der ÖBB auf der Westbahnstrecke genauso gut funktionieren, aber ich würde mir vorkommen wie ein Sondertransport, mit der Hebebühne, würde alle Blicke auf mich ziehen, würde vor Zugabfahrt am Bahnsteig sein müssen. Bei der Westbahn ist dies einfach nicht der Fall und das ist doch sehr konfortabel. Das wichtigste ich konnte mit meinen ArbeitskollegInnen gemeinsam im Zug arbeiten, denn ich hatte einen Tisch und es konnten alle KollegInnen bei mir sitzen, da ich nicht in der ersten Klasse saß und somit die Zugfahrt für alle finanziert war und nicht nur für meine Begleitperson!
Ich muss zugeben es war Top! Liebe ÖBB sobald ihr auf Niederflur umstellt, und ich meine keine WischiWaschi Lösung wie der Railjet, bin ich wieder bei euch!
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Martin (Donnerstag, 16 Februar 2012 11:52)
Niederflurzüge wird es bei echten Eisenbahnen im Fernverkehr eher nicht geben. Damit hat man nämlich dann innerhalb des Zuges Stufen, und das macht es beispielsweise unmöglich, die Minibar durchzuschieben.
Für Sonderlösungen wie die WESTbahn schön und gut, aber im internationalen Verkehr eher unbrauchbar.
Dazu kommt noch, dass die Bahnsteighöhen nicht überall gleich sind: In Deutschland sind sie teilweise höher als in Österreich, so dass du beispielsweise in Passau aus einem Niederflurzug BERGAUF aussteigen musst. Da hilft dann nicht einmal mehr die Rampe was, weil die nur bei Bahnsteigen funktioniert, die niedriger oder gleich dem Niveau des Zuges sind.
Niederflurzüge sind eigentlich eine Fehlentwicklung: Technisch besser wären generell Hochbahnsteige, die am selben Niveau wie der hohe Einstieg liegen: So wie beispielsweise bei U-Bahnen normalerweise üblich.
Auch eine technisch interessante Möglichkeit, die ich in Schweden gesehen habe: Ein Hochflugzug mit einem einzelnen Wagen, der einen einzigen Niederflureinstieg hat. Dann gibt es IM ZUG einen Lift, und der ganze Rest des Zuges ist dann innen komplett stufenlos. Diese Zuggarnitur ist aber für Hochgeschwindigkeitsverkehr auch nicht tauglich.
Admin (Sonntag, 19 Februar 2012 10:19)
Um auf deinen Kommentar zu antworten: Die Bahnsteighöhen sind ein Thema das ich schon jahrelang kritisiere: Die EU macht sich Gedanken über Salzstangerl und Marmelade aber nicht über die Barrierefreimachung von dem Öffentlichen Verkehr. Dies würde aber zwei Schienen unterstützen. Einerseits die Selbständigkeit und das selbstbestimmte Leben von Menschen mit Beeinträchtigung, Familie und älteren Leuten und umweltbewusstes Leben wird auch unterstütz den von diesem werden die oben genannten Gruppen meist auch ausgegrenzt.
Das Argument mit der Minibar ist für mich keins, sollte doch nicht das Wichtigste sein und kann, wie man an der Westbahn sieht auch anders gelöst werden! Na ja eine schwierige Sache jedenfalls, dennoch finde ich es gut dass es die Westbahn gibt. Natürlich würde ich lieber mit der Westbahn fahren...
LG
Silke
Literat (Montag, 09 April 2012 20:48)
Mütter mit Kinderwagen und Radfahrer sind ja genauso betroffen von den nicht barrierefreien Einstiegen.
In Hochgeschwindigkeitszügen gibts eh immer ein Bistro und/oder Restaurant, da braucht es eigentlich die Minibar nicht.